Gute Vorsätze für das Jetzt

Mitte Januar. Mist.

Meine guten Vorsätze für das Jahr 2010 gehen schon wieder die Elbe runter. Wie lange haben die Vorhaben gehalten, mehr auch mich zu achten, mehr die Person zu sein, die ich sein will, netter und aufmerksamer gegenüber anderen zu sein und meinen Kindern mehr zu zeigen, dass ich sie lieb habe? Ganz zu schweigen von weniger rauchen, mehr saufen und generell glücklicher sein!

Wollt ihr wissen, wie lang es gehalten hat?

Minus vier Tage.

Ich habe mir die Vorsätze nämlich schon kurz nach Weihnachten vorgenommen.

Minus vier Tage!

Kein Wunder dass ich am (immerhin) verkaterten 1. Januar nicht damit anfange. Und jetzt ist der 20. Januar und ich denke, dass das nach ganz guten Vorhaben für 2011 klingt. Oder?

Ne, warte mal.

Alles, was es Wert ist, mir für nächstes Jahr vorzunehmen, kann ich mir auch schon für vorher vornehmen. Ostern zum Beispiel. Oder sogar Februar. Nächste Woche.

Chicken!-Rufe aus dem Publikum. Und ihr habt Recht!

Gute Vorsätze für das nächste Jahr sind feige Ausreden, ganz egal ob ich sie am 27. oder 30. Dezember oder am 20. Januar treffe. Die einzigen Vorhaben, die wirklich ernst gemeint sind, sind die guten Vorsätze für das Jetzt.

Das Jetzt.
Dieser Moment.
Dieser zauberhafte, einmalige, einzige Moment.
Jetzt.
(Prost.)